Wir wussten es eigentlich bereits: Biokraftstoffe sind keine Lösung für die CO2-Probleme des Verkehrs. Dank einer neuen Studie (Englisch) der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften haben wir es nun Schwarz auf Weiß, wie sehr sie keine Lösung sind, sondern im Gegenteil erhebliche Klimanachteile nach sich ziehen.
Ähnlich wie in Deutschland muss in den USA Bioethanol in den Treibstoff gemischt werden. 87 Prozent der Menge wird allerdings aus Mais hergestellt, was erhebliche negative Umweltauswirkungen zur Folge hat. Insbesondere der zusätzliche Landverbrauch für den Anbau von Mais zur Herstellung von Bioethanol beeinflusst die Bodenqualität und Bodenerosion, die Düngerbelastung des Oberflächenwassers und andere Elemente des Ökosystems auf negative Weise.
Gleichzeitig sind die Maispreise um 31 Prozent und die Sojabohnenpreise durch indirekte Einflüsse um 19 Prozent und der Preis für Weizen um 20 Prozent gestiegen.
Die Beteuerungen von Interessensverbänden, dass die Konkurrenz zwischen „Tank, Teller und Trog“ nur minimal wäre und es auch keine Anzeichen für erhöhten Landverbrauch für die Produktion von Biokraftstoffen gäbe, sind damit deutlich widerlegt.
Andererseits: Interessensverbände vertreten Interessen und nicht unbedingt objektivierbare Fakten.
2020 hätte der Bioethanol-Anteil im deutschen Kraftstoff nochmals ansteigen sollen, was durch die Autoindustrie und Umweltschutzorganisationen in seltener Übereinstimmung verhindert wurde – wenn auch aus jeweils unterschiedlichen Gründen: Die einen fürchteten teure Schäden an den Fahrzeugen, die anderen die Zerstörung von Regenwäldern und das Entstehen von Hungersnöten. Weitere Anstiege des Ethanol-Anteils sind derzeit vom Tisch.
Das folgende Bild zeigt, wie negative Auswirkungen seit 2005 im Zusammengang mit der Produktion von Bioethanol zugenommen haben.
Wir wussten bereits seit längerer Zeit, dass die Bioethanolproduktion für Deutschlands E10-Treibstoff zur Zerstörung des Regenwalds beiträgt (siehe z.B. diesen Artikel in der ZEIT von 2010). Ein Greenpeace-Bericht vom Januar 2022 bestätigte nun kürzlich, dass sich nichts in die positive Richtung verändert hat. Allerdings ist Greenpeace auch auf gewisse Weise eine Interessensvertretung, wohingegen die ZEIT als linksliberales deutschsprachiges Leitmedium eingestuft wird.
Die US-amerikanische Akademie der Wissenschaften sollte als Informationsquelle ausreichend unbedenklich sein… Biokraftstoffe sind keine Lösung.
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