Wir hatten das Thema Batteriezüge bereits behandelt – nun sind sie auch im Ursprungsland der Dampflokomotive, in Großbritannien angekommen. Ab sofort gibt es Batteriezüge in UK!
Dem Zughersteller Hitachi Rail, dem Leasingunternehmen Angel Trains und dem Betreiber TransPennine Express ist dabei der Nachweis gelungen, dass Batteriezüge wirtschaftlicher als Dieselzüge sind.
Die Tests dauerten zwei Monate lang und fanden in Nordengland unter Beteiligung der Universität Birmingham bei Geschwindigkeiten bis jenseits der 120 km/h statt. Die gemessene Kraftstoffersparnis betrug 35 bis 50 Prozent. Der Batteriezug ist übrigens nicht schwerer als ein Dieselzug.
In Großbritannien gibt es auch auf stark befahrenen Hauptstrecken nach wie vor längere Streckenabschnitte, die nicht elektrifiziert sind, als keine Oberleitungen haben. Die Lösung bisher: Die gesamte Strecke wurde mit Dieselantrieb befahren.
Batteriezüge können an Oberleitungen nachladen, um dann stromlose Abschnitte mit Batterieantrieb zu befahren. So kommen es während einer Fahrt zu mehreren Wechseln zwischen Oberleitungs- und Batteriebetrieb. Mit einer passenden Mischung dieser Abschnitte kann die Reichweite der Batteriezüge beliebig gesteigert werden.
Die britische Politik ist klarerweise begeistert, den mit dieser Zugtechnologie können teure Investitionen in die Elektrifizierung von Strecken vermieden werden. Diese müsste der Staat tragen, wohingegen die Schienenfahrzeuge von den Betreibern angeschafft werden müssen. Beide Seiten kommen billiger weg – eine klassische Win-Win-Situation!
Vom Diesel wegzukommen, lohnt sich eben auch auf der Schiene. Rudolf Diesel hatte ihn vor 127 Jahren erfunden – Zeit für einen Wechsel 😉
PS: In Deutschland hat Hitachi Rail vor kurzem den Bahntechnik-Geschäftsbereich von der französischen Firma Thales übernommen, die ihn ihrerseits 2007 vom französischen Telekom-Konzern Alcatel erworben hatte. Die Geschichte des Unternehmens davor ist langwierig und kann auf Wikipedia nachgelesen werden.
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