Taxi von Mercedes-Benz

Was ich lange Zeit nicht wußte: Kein neues Taxi von Mercedes-Benz, denn der Autobauer will aus diesem Markt weitgehend aussteigen.

Für viele Jahre meines Lebens war eines klar: Mercedes unterstützt das Taxigewerbe intensiv, sei es durch bereits taxi-mäßig ausgestattete Wagen ab Werk, sei es durch starke Wartungsunterstützung und Verfügbarkeit von Austauschfahrzeugen, falls ein Taxi einmal nicht sofort wieder flott gemacht werden konnte. Zusätzlich gab es stets großzügige Rabatte für das Taxigewerbe, das ohnehin keine Mehrwertsteuer einkalkulieren musste.

Möglicherweise ist der relativ rasche Abstieg des Dieselantriebs eine der Ursachen, möglicherweise ist der Grund die Luxus-Strategie des Mercedes-Benz CEOs Ola Källenius. Diese Strategie hat aber durchaus auch ihre Gegner.

Doch es scheint eine neue Gruppe widerspenstiger Mercedes-Fans zu geben, die elektrische Fahrzeuge des Herstellers selbst zu Taxis umwandeln.

Taxi von Mercedes-Benz

Eigentlich eine gute Lösung! Das Auto ist groß und bequem, bringt aber mehr als genug Batteriegröße mit, um einen ganzen Arbeitstag im Taxi verbringen zu können. Über die praktischen Features der Heizung und Kühlung im Stand ganz ohne Gestank und mit geringem Energieeinsatz müssen wir hier sicherlich nicht mehr diskutieren.

Wenn ich die Gelegenheit zur Nutzung von Taxis habe, versuche ich meistens, die Meinung der Lenkerin oder des Lenkers über das Auto herauszufinden. Meine Erfahrung: Taxiunternehmen sind zwar ziemlich markentreu, solange sie von ihrer Hausmarke subjektiv zumindest nicht komplett über den Tisch gezogen werden. Doch sie rechnen auch meistens ziemlich genau. Das elektrische Taxi dürfte auch ökonomisch funktionieren, wenn man die zunehmende Zahl vollelektrischer Taxis unterschiedlichster Marken wahrnimmt.

Bereits 2014 führte die TU Berlin eine Studie durch, die zum Ergebnis kam, dass Taxis in Berlin im Durchschnitt eine Tagesfahrleistung von 150 Kilometern zurücklegen. Vor zehn Jahren lag diese Reichweite noch ziemlich am Limit der verfügbaren Fahrzeuge und einige alte Bekannte waren bereits ein Thema: Die reduzierte Winterreichweite und der Energiebedarf für die Heizung.

Heute sind die Reichweiten inklusive Heizung absolut taxitauglich und selbst ein kurzer Schnellladevorgang in einer Pause ist kein Angstgegner mehr, denn man kann an Schnellladern heute durchaus auch Taxis antreffen.

Die Zeiten, in denen DÖF auf das Brummen eines Mercedes Diesel gewartet hat (das war ja erst 1983 😉), gehen endgültig vorbei…


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